FOS Ernährung und Hauswirtschaft
Willkommen in der FOS Ernährung und Hauswirtschaft...
Projekt "Regional essen - ist das möglich?
Sie haben Gefallen an der Zubereitung und Verarbeitung von Lebensmitteln unter Berücksichtigung hygienischer Standards?
Sie haben weiterhin Interesse an gesunder Ernährung und wie der Körper sie nutzt?
Sie arbeiten gerne im Team, zeigen Bereitschaft zum selbstständigen Lernen und haben vor naturwissenschaftlichen Themen keine Scheu?
Dann ist die Fachoberschule für Ernährung und Hauswirtschaft die geeignete Schulform für Sie.
Im Zentrum steht das Verständnis des komplexen Zusammenhangs zwischen Ernährung und Gesundheit. Inhalte des Bildungsgangs sind die Untersuchungen von Wechselbeziehungen zwischen der Ernährung des einzelnen Menschen, der Umwelt und der Gesellschaft, auf Basis von naturwissenschaftlichen, sozialwissenschaftlichen und ökonomischen Grundlagen. Inhalte sind außerdem die Lebensmittelproduktion und Vermarktung, ernährungsabhängige Erkrankungen und deren Prävention. Die Erarbeitung dieser Inhalte findet dabei in hohem Maße theoretisch statt.
Themen- und Aufgabenfelder im Schwerpunktfach Ernährung und Hauswirtschaft
Jahrgangsstufe 11 (2 Schul- und 3 Praktikumstage)
- Themen- und Aufgabenfeld 11.1 „Orientierung in Schule und Betrieb“ (1 St./Woche):
Hier werden die Erfahrungen, die Sie im Praktikum sammeln, reflektiert und in einen formalen Zusammenhang eingeordnet. Rechte und Pflichten von PraktikantenInnen, Auszubildenden und ArbeitnehmerInnen und die entsprechenden rechtlichen Rahmenbedingungen sind ein Schwerpunkt zu Beginn. - Themen- und Aufgabenfeld 11.2 „Reflexion von Esskultur und Ernährungsempfehlungen“ (1 St./Woche):
Ist das, was und wie Sie essen, auch gesund? Dieser Frage gehen Sie nach, wenn Sie Ihr Ernährungsverhalten und das Ihrer MitschülerInnen mit den gängigen Ernährungsempfehlungen vergleichen. - Themen- und Aufgabenfeld 11.3 „ Konzepte für Hygiene, Arbeitssicherheit und Ökologie“ (1 St./Woche):Damit Sie Ihre Gesundheit und die der Gäste in Ihrem Praktikumsbetrieb nicht gefährden, lernen Sie hier vor allem, welche Regeln und Vorschriften bzgl. Hygiene und Arbeitssicherheit Sie bei der Arbeit in Ihrem Praktikumsbetrieb einhalten müssen und warum deren Einhaltung so wichtig ist.
- Themen- und Aufgabenfeld 11.4 „Analyse und Bewertung von Lebensmitteln und ihren Inhaltsstoffen“ (1 St./Woche): Was ist gesünder – Zucker oder Honig? Süßstoffe oder Zuckeraustauschstoffe - ist das nicht dasselbe? Kommen Omega-3-Fettsäuren nur im Fisch vor- was machen dann Vegetarier? Antworten auf diese oder ähnliche Fragen bekommen Sie, wenn Sie sich hier mit dem Aufbau der Nährstoffe Kohlenhydrate, Fette und Proteine und deren Vorkommen in Lebensmitteln beschäftigen.
- Themen- und Aufgabenfeld 11.5 „Bereitstellung und Verkauf von Produkten und Dienstleistungen“ (1 St./Woche): Im Wesentlichen untersuchen Sie in diesem Themen- und Aufgabenfeld bekannte Abläufe aus ihrem Praktikum. Die betriebswirtschaftlichen Rahmenbedingungen und die rechtlichen Grundlagen von beispielsweise der Lieferantenauswahl, Angebotsvergleichen, dem Zustandekommen eines Kaufvertrags, dem Verfahren bei Kaufvertragsstörungen und der Warenannahme sind entsprechende Inhalte.
Jahrgangsstufe 12 (vollschulisch)
- Themen- und Aufgabenfeld 12.1 „Bewertung von Ernährungsrichtungen“ (2 St./Woche): Wie viele Kalorien (bzw. Kilojoule als aktuellere Maßeinheit) dürfen Sie zu sich nehmen, wenn Sie Ihr Gewicht halten wollen? Sind Sie normalgewichtig? Was ist gesünder: mehr Eiweiß oder mehr Kohlenhydrate? Diese Fragen können Sie klären, wenn Sie hier lernen, wie sich der Energie- (Kalorien-)bedarf zusammensetzt, wodurch Sie ihn erhöhen können und wie Sie den BMI berechnen. Ein inhaltlicher Schwerpunkt dabei sind Nährwertberechnungen und die Beurteilung von Mahlzeiten bzw. Tageskostplänen.Im weiteren Verlauf des Unterrichts beschäftigen Sie sich mit ausgewählten Ernährungsformen (z.B. der vegetarischen Ernährung) und beleuchten dabei unterschiedliche Aspekte, z.B. den des Preises oder den der Einseitigkeit bzw. Ausgewogenheit.
- Themen- und Aufgabenfeld 12.2 „Darstellung der Physiologie und Biochemie der Ernährung und ihrer Störungen“ (3 St./Woche): Sie beschäftigen sich vor allem mit ernährungsphysiologischen und biochemischen Gesichtspunkten der Stoffwechselvorgänge. Daneben analysieren Sie ernährungsabhängige Krankheiten, deren Symptome und Behandlungsmethoden als Ursache von Stoffwechselstörungen (z.B. Diabetes mellitus).
- Themen- und Aufgabenfeld 12.3 „Vielfältigkeit der Mikroorganismen und deren Einsatz in der Biotechnologie“ (2 St./Woche): (Edel-)Schimmel im Roquefort- oder auf Camembert-Käse trägt zu einem besseren Geschmack bei, während Schimmel auf Früchten oder Brot diese verderben lässt und dort evtl. Gifte bildet. Ebenso wie die Schimmelpilze können auch Bakterien und Hefen nützlich (bei der Herstellung von Joghurt, Bier, Wein und Käse) oder schädlich (als Krankheitserreger) sein. Hier lernen Sie Wirkungsweise, Aufbau und Vermehrung der verschiedenen Mikroorganismen kennen.
Im zweiten Teil beschäftigen sie sich mit der Erbinformation und wie durch ihre gezielte Veränderung gentechnisch veränderte Lebensmittel produziert werden können. - Themen- und Aufgabenfeld 12.4 „Bewertung von Produkten und Herstellungsverfahren nach lebensmittelrechtlichen Gesichtspunkten“ (2 St./Woche): Sie beschäftigen sich mit den theoretischen Grundlagen der Backtechnologie (vom Aufbau des Getreidekorns bis zum fertigen Brot) sowie der Fleischtechnologie (vom Aufbau eines Muskels über die Fleischreifung bis zu den Herstellungsverfahren für die verschiedenen Wurstwaren, wie z.B. der Ahlen Wurst). Außerdem lernen Sie verschiedene Möglichkeiten der Haltbarmachung von Lebensmitteln sowie die gesetzlichen Vorgaben bei der Kennzeichnung von verpackten Lebensmitteln, kennen (z.B. auch, in welcher Form Sie Informationen über mögliche Allergene auf der Verpackung finden).
- Themen und Aufgabenfeld 12.5 „Projektplanung und Durchführung“ (1 St./Woche):
Sind Superfoods tatsächlich super oder schmeckt man den Unterschied von Bio-Mehl und Mehl aus konventioneller Herstellung? Ausgehend von der Projektmanagement - Methode vertiefen Sie über eine gemeinsame Projektidee Themen aus den Bereichen ihres Schwerpunktes. Dabei durchlaufen Sie die Phasen eines Projektes, beurteilen Ergebnisse und werten dies aus.
Im ersten Jahr der Organisationsform A (Jahrgangsstufe 11) ist ein ganzjähriges Betriebspraktikum abzuleisten, das an drei Tagen in der Woche in einem Betrieb stattfindet, der der jeweiligen Fachrichtung zugeordnet werden kann.
Auswahl des Praktikumsbetriebes
Die Auswahl des Betriebes erfolgt eigenständig durch die Schülerinnen und Schüler und sollte bei der Anmeldung zur FOS vorliegen.
Geeignete Betrieb sind solche, die in ihrem Berufsfeld ausbilden, z. B. Hotels, Restaurants, Bäckereien, Fleischereien und Kantinen. Nicht geeignet sind hingegen z. B. Schnellrestaurants, Pizza-Bringdienste oder Fitnesstudios (auch wenn diese eine Ernährungsberatung anbieten).
Bitte benutzen Sie das Formblatt „Nachweis Praktikumsplatz“, um sich den Praktikumsplatz vom jeweiligen Betrieb zunächst bestätigen zu lassen. Der Praktikumsvertrag und die Anwesenheitsliste wird den Schülerinnen und Schülern erst bei der Einschulung vom Klassenlehrer ausgegeben.
Das Praktikum beginnt am 1. August und dauert bis zum Ende der vorletzten Woche vor den hessischen Sommerferien des folgenden Jahres. Den Praktikanten/-innen steht Jahresurlaub nach den gesetzlichen oder vertraglichen Bestimmungen zu. Der Jahresurlaub ist in den Schulferien zu nehmen. In der Zeit, in der während der Schulferien kein Urlaub in Anspruch genommen wird, wird entsprechend der VO § 4 (4) an drei Tagen in der Woche das Praktikum absolviert. Beispiel: Mit 6 Urlaubstagen können die Praktikanten/-innen in den Herbstferien zwei zusammenhängende Wochen Urlaub erreichen.
Auf der Basis des Jugendarbeitsschutzgesetzes und des Bundesurlaubsgesetzes ergeben sich folgende Urlaubsansprüche (AT=Arbeitstage; WT=Werktage):
Die tägliche und wöchentliche Arbeitszeit der Fachoberschüler/-innen im Betrieb regelt sich unter Berücksichtigung der gesetzlichen und tariflichen Bestimmungen sowie für Jugendliche nach dem Jugendarbeitsschutzgesetz. Sofern die betriebsspezifischen, tarifvertraglichen sowie gesetzlichen Regelungen dies zulassen, sollte die tägliche Arbeitszeit einschließlich der Pausen nicht mehr als 8 Stunden betragen (§ 8 JArbSchG). Die Regelungen bezüglich der Ruhepausen entsprechen dem § 11 JArbSchG. Analog gelten die Regelungen des Jugendarbeitsschutzgesetzes für die tägliche Freizeit (§ 13), Nachtruhe (§ 14), Fünf-Tage-Woche (§ 15), Samstagsruhe (§ 16). Für Volljährige sind die Regelungen des Arbeitszeitgesetzes anzuwenden.
Grundsätzlich besteht für die Praktikumsbetriebe keine Verpflichtung zur Zahlung einer Praktikumsvergütung. Die Gewährung eines Taschengeldes ist jedoch in das Ermessen der Einrichtungen/Betriebe gestellt.
Die Fachoberschüler/-innen sind durch die Schule beim Hessischen Gemeinde-Unfallversicherungsverband versichert und wegen ihres Schülerstatus von der Sozialversicherungspflicht befreit. Damit unterliegen die Schüler/-innen der Fachoberschule nicht der Versicherungspflicht in der Kranken-, Pflege-, Renten- und Arbeitslosenversicherung. Das Land Hessen hat alle Schüler der beruflichen Schulen, die an einem Betriebspraktikum teilnehmen, bei der Sparkassen-Versicherung haftpflichtversichert. Der Haftpflichtversicherungsschutz schließt allerdings jegliche Schäden aus, die beim Gebrauch von Fahrzeugen entstehen. Darunter fällt auch das Be- und Entladen von Fahrzeugen. Falls Erziehungsberechtigte oder die Fachoberschüler/-innen selbst eine private Haftpflichtversicherung abgeschlossen haben, geht diese vor.
Mit bestandener Abschlussprüfung erwerben Sie die Allgemeine Fachhochschulreife und damit die Möglichkeit, sich an allen Hochschulen des Landes Hessen für einen Bachelorstudiengang einzuschreiben. Für andere Bundesländer sind die entsprechenden Regelungen zu erfragen. Falls Sie sich für die Studiengänge Ökotrophologie, Lebensmitteltechnologie oder Ernährungswissenschaften interessieren, haben Sie dort durch die in der Fachoberschule „Ernährung und Hauswirtschaft“ erworbenen Kenntnisse optimale Startvoraussetzungen.
Zu Ihrer Orientierung findet in der Jahrgangsstufe 12 eine Studien- und Berufsberatung durch die Agentur für Arbeit statt. Zudem haben Sie die Möglichkeit, die Studien- und Informationstage an der Universität Kassel zu besuchen.
Wird kein Studium aufgenommen, verbessert der Abschluss der Fachoberschule die Chancen auf dem Arbeitsmarkt und bietet vielen Absolventinnen und Absolventen einen guten Einstieg in eine Berufsausbildung. Besonders geeignet ist Ihr Abschluss für die ernährungs- und haushaltswissenschaftlichen Arbeitsfelder bei Ernährungs- und Verbraucherberatungen, in Großküchen, Hotels, Kantinen, Mensen, Altenheimen und Krankenhäusern, ebenso in der Marktforschung und der Industrie.
Hier gibt es das Downloadangebot der Fachoberschule Ernährung und Hauswirtschaft...